LÖWEN HANDBALL - EIN TEAM, EIN ZIEL

Corona-konformer Saisonabschluss der A1-Jugend

Nachdem die Saison eine Woche vor unserem letzten Meisterschaftsspiel beendet wurde und die im Anschluss geplante Abschlussfeier mit allem was dazugehört ins Covid19-verseuchte Wasser gefallen ist, hätte das Team, mitsamt den ,,Vätern des Teams“,  über Pfingsten in Cala Ratjada residiert und die vor Ort typischen Etablissements kennengelernt. Auch das musste nun leider ausfallen und wir mussten Sonnencreme und T-Shirts mitsamt unserer ins Unermessliche gestiegenen Vorfreude erstmal wieder im Keller verstauen. So traurig das alles ist, haben wir uns entschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen und den Jungs, bevor die Saison und der Handball-Alltag wieder startet, einen ordentlichen Saisonabschluss zu bereiten, der für Teile der Mannschaft auch der Abschluss ihrer handballerischen Jugendzeit ist.

Und so reifte etwa 2 Wochen vorher diese großartige Idee, die im Übrigen DER Vater des Teams, unser lieber Hermann hatte, der das niemals erwähnen würde, deswegen schreiben wir es hier. Zunächst einmal sorgten wir mit unserer Frage nach dem Aufenthaltsort jedes Einzelnen für Reaktionen, die von Verwirrung über blanke Panik bis hin zu spontanen Aufräum- und Putzanfällen reichten. Nebenbei bemerkt ist das auch in diversen Whatsapps und Sprachnachrichten dokumentiert;)

Besagten Pfingst-Sonntag starteten wir (Lars, Bücki Junior und Bücki Senior) mit einem ausgiebigen Frühstück, bei dem wir alle das Grinsen kaum aus dem Gesicht bekamen, in Erwartung dessen, was uns an diesem Tag erwarten sollte. Nachdem wir den ersten Teil unserer Route geplant hatten, begannen wir nun unseren blau-weißen Partybus startklar zu machen, aufgeladen wurde neben Musikbox und Fässchen natürlich auch eine Vielzahl antialkoholischer Alternativen zum Anstoßen, sowie Erinnerungsstücke für die Jungs. Als nächstes meinte unser Herr Kapitän, in Persona Nissing, Lukas, Luki oder Maria (nennt ihn wie ihr wollt), sich das Recht herauszunehmen, den gesamten Zeitplan zu gefährden mit der knappen Nachricht (11:01 Uhr): ,,kommt mal ersr halb 1. Bin jz brözchen holen. Mit 12 würde sehr knapp werden.“. Wir haben ihm dann klargemacht, dass das aus logistischen Gründen nicht ginge, und das entsprach, wie sich später herausstellen sollte, sogar der Wahrheit. Bevor wir nun starteten hat es sich Hermann nicht nehmen lassen Reece und Lars zuallererst eine Erinnerung in Form von gerahmtem Mannschaftsfotos und Trikots zu übergeben. Die beiden haben sich riesig gefreut und es konnte einheitlich und stilvoll gekleidet losgehen. Zunächst in der Besatzung Reece und Lars, gefahren vom besten Chauffeur der Welt. Aufgelegt wurde die in Mannschaftskreisen hinlänglich bekannte und von allen geschätzte Leudal-Playlist, und der Name sagt schon, wo diese herkommt und welche Abende damit verbunden sind.

Stopp 1 war, wer hätte es auch anders erwartet, ein Blumenladen. Es gilt nämlich nicht nur die Spieler, die es sich mehr oder weniger verdient haben, immerhin habt ihr uns auch einige Nerven gekostet, zu ehren, sondern neben den ,,Vätern des Teams“ auch einige Damen, die im Hintergrund teilweise kaum bemerkt so einiges geleistet haben. Und womit, wenn nicht mit Blumen und einem kühlen Getränk, kann man Frauen sonst glücklich machen. Aber dazu später mehr.

Stopp 2 war dann bei dem eben schon erwähnten Kapitän des Teams, der vorher auch nur soweit informiert war, dass er an diesem Sonntag ab 12 Uhr verplant ist. Die Überraschung war wie erwartet gelungen. Auch er wechselte zum wohl schönsten Trikot, das es gibt, das auch nur deswegen schwarz ist, weil es nunmal nichts dunkleres gibt. Das Fass wurde angestochen, die Sonnenbrillen aufgesetzt und die Reise fortgesetzt. Lukas wurde in den Tagesplan eingeweiht und auch sein Grinsen mochte von da an kaum noch vergehen.

Das nächste Mal machten wir bei Familie Greins halt, um direkt die ersten Blumen zu überreichen, wir Jungs wusste eh nicht so recht was wir damit anfangen sollten. Die liebe Sani hat nämlich das hervorragende Talent, ausnahmslos alle unserer Jungs so mit ihrer Kamera festzuhalten, dass es nicht nach Vakuum im Kopf, Schlaganfall oder übermäßigem Drogen- und Genussmittelkonsum aussieht. Und das schafft sonst wirklich niemand. Außerdem ist sie fast die einzige, die unseren lieben Hermann vor die Kamera kriegt, wenn auch nur unter Protest. Danke von uns allen! Nebenbei bemerkt ließ sich ihr lieber Ehegatte die Gelegenheit natürlich auch nicht entgehen und hat sich ein kühles Helles gezapft. Nach kurzem Plausch konnten die vier das Frühstück fortsetzen und wir machten uns auf unseren weiteren Weg. Zu diesem Zeitpunkt äußerte unser Fahrer aufgrund der durchaus vorzeigbaren Schlagzahl zum ersten Mal Bedenken bezüglich der Kondition seiner Mitfahrer. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass diese Sorge ziemlich unbegründet war.

Halt 4 war dann bei unserem Simon erreicht. Er hat natürlich auch sein Trikot, ein Mannschaftsfoto, sowie ein Bier bekommen. Der Felix, Bruder von Simon und eigentlich Spieler unserer A2, ging natürlich auch nicht leer aus, er durfte als kleines Dankeschön für seine zahlreichen Einsätze wenn es bei uns mal eng war auch ein Bier trinken. Die Enttäuschung beim Anblick seines reich beschenkten Bruders konnte er allerdings nicht ganz verbergen. Aber dazu später mehr, nur soviel schon; Christof attestierte uns nach Erläuterung unseres Plans, wir hätten doch einen am Sender. Aber damit können wir leben.

Auf dem Weg zu Andrea, die zweite Dame, die es zu beschenken galt, kamen wir an der Kirche vorbei. Und da war wohl gerade die Messe aus, sodass wir etwas peinlich berührt aufgrund der verdutzten und irritierten Blicke, schnell die Musik leise drehten und die Fenster hoch machten. Wir hatten bei unserer Routenplanung halt doch nicht alles bedacht. Angekommen bei den Gasthäusern haben wir uns ebenfalls mit Blumen bei Andrea nicht nur für ihre Einsätze am Zeitnehmertisch bedankt, sondern auch für die Beherbergung unserer Weihnachtsfeier. Sehr spontane Aktion, sehr gelungener Abend. Danke! Auch haben wir hier einen weiteren ,,Vater des Teams“, den Wilhelm getroffen. Für den hatten wir aufgrund der bekannten Vorlieben sogar einen Wein im Auto, auch hier war die Freude groß. Wir brachen, mit lieben Grüßen für den gemeinsamen Sohn, wieder auf. Der war nämlich nicht zuhause, wäre ja auch zu einfach, sondern im fernen Traar, aber das wussten wir ja.

Unser weiterer Weg führte uns zu Sascha, unserem Torwart. Der war sichtlich begeistert noch vor dem ,,Frühstück“ gestört zu werden, hat sich dann aber doch gefreut. Und wir hätten ja auch um 12 schon kommen können, hat er doch sogar Glück gehabt. Als wir dort wieder starteten kam die spontane Idee auf, beim Nico Halt zu machen. Denn er gehört ja auch zu diesem Team, auch wenn er dieses Jahr leider etwas zu alt war, um bei uns zu spielen. Hat sich natürlich auch riesig gefreut, auch wenn der vorangegangene Abend wohl noch nicht vollends überwunden war, aber das machte nichts.

Auf dem Weg zu unserer achten Station rief uns dann Nico vom Handy seines Bruders an. Er hatte seins bei uns im Bus liegen lassen. Wir versprachen ihm das auf unserem weiteren Weg wieder vorbeizubringen, haben uns aber etwas Zeit gelassen, schließlich hat er unseren Plan damit ja schon etwas durcheinandergebracht und Strafe muss sein;). Bei Marc, dem nächsten geplanten Stopp, haben wir dann die erste Toilettenpause einlegen müssen. Außerdem hat er natürlich, wie alle anderen auch, ein gerahmtes Bild mit Vereinslogo, Porträt und Mannschaftsfoto bekommen. Er strahlte und erzählte, dass er so eins immer schon haben wollte, er habe die bei den anderen Jungs immer voller Neid gesehen. Unsere Jungs haben so etwas nämlich vor ein paar Jahren schon bekommen, er kam aber erst später in dieses Team. Schön, dass wir ihn glücklich machen konnten.

Um den Finn zu besuchen mussten, wir dann bis nach Tackheide fahren. Reece meinte auf dem Weg dahin schlauer als das Navi zu sein. Stellte sich natürlich als falsch heraus, aber was soll’s, Fehler passieren, manchen häufiger, manchen seltener. Er hat auch sein Trikot und sein Bild bekommen und nachdem er sich natürlich auch bedankt und mit uns angestoßen hat, fiel ihm nichts Besseres ein als unseren exklusiven Musikgeschmack zu loben. Wir waren uns nicht ganz sicher ob er das ernst gemeint hat, war uns aber egal, wir haben einfach etwas lauter gedreht.

Dann waren wir beim Kenan, der wohl am erstauntesten über unseren Besuch war. Er wusste gar nicht so recht, was er sagen sollte. Das wird uns allen wohl noch länger im Gedächtnis bleiben. Danach waren wir dann bei seinem Papa, Haşim, auch ein ,,Vater des Teams“. Bei diesem Besuch in Stahldorf wurde unser blau-weißer-Partybus wohl am genausten beäugt, aber das war uns egal und er hat sich über unseren unangekündigten Besuch auch sehr gefreut.

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Da wir einmal in Stahldorf waren, sind wir direkt zu Familie Leppkes gefahren. Kilian war auch noch nicht so richtig wach, hat aber für’s Foto kurz die Augen aufgemacht. Und das leckere Getränk auf Obstbasis, das uns der Holger spontan angeboten hat, brachte ihm auch wieder etwas Farbe ins Gesicht. Halt auch ein ,,Vater des Teams“, der weiß was er tut.

Dann waren wir bei Farell, ebenfalls ein Spieler der A2, der zwar in dieser Saison kein Spiel bei uns gemacht hat, aber grundsätzlich dazu bereit war. Und wir hatten halt ein Trikot mit seinem Namen drauf. Kurz vor Ankunft sagte Hermann wir sollen die Musik etwas leiser drehen, er habe in diesem Wohngebiet viele Kunden. Wir wussten zwar nicht genau, was an unserer Musik falsch war, aber gut.

Dann waren wir nochmal bei Familie Loch, für den Felix hatten wir natürlich auch ein Trikot, das müssen wir bei unserem ersten Besuch wohl irgendwie ,,vergessen“ haben. Aber gut, die vier haben sich auch ein zweites Mal gefreut uns zu sehen und ein zweites Bier mit uns zu trinken. Und für Felix war der Tag doch noch gerettet, auch wenn er das durch ein Lächeln auf den Fotos ruhig hätte zeigen können.

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Mittlerweile war es 15:30 Uhr, das Fass war leer und wir verspürten ein leichtes Hungergefühl. Also legten wir eine kleine Verschnaufpause ein, aßen einen Döner und planten den restlichen Tag. Vorher brachten wir Nico noch sein Handy zurück und luden ihn mit seinem Bruder spontan zum Grillen ein. Zwischendurch kam Benni vorbei und holte sich sein Trikot ab, er hatte sich nämlich auch bereiterklärt zu helfen wenn nötig und war gerade nebenan. Und wir haben etwas Zeit gespart. Hermann machte sich nämlich so langsam Gedanken, dass wir bis 18 Uhr niemals fertigen werden würden, und da mussten wir zum Grillen schließlich zuhause sein.

14 Stationen lagen hinter uns, 5 noch vor uns. Wir starteten den zweiten Teil unserer Reise bei Niklas. Ein weiterer Spieler der A2, der auch regelmäßig bei uns mitgespielt hat, um uns personell zu unterstützen. Um Zeit zu sparen, und da wir noch eine größere Strecke vor uns hatten, stieg Niklas mit in den Bus und wir fuhren 2 Straßen weiter zum Christian. Als wir zu viert im Trikot vor seiner Tür standen, verschwand er erstmal wieder um ebenfalls sein Trikot anzuziehen. Das konnte er natürlich nicht finden, weil wir es hatten. Das wurde ihm auch klar als er es dann von uns bekommen hat, so konnten wir dann letztendlich doch noch ein einheitliches Foto machen und unseren Weg fortsetzen.

Dann fuhren wir zum Joel. Und trotz der knappen Zeit konnten wir es uns nicht nehmen lassen im Wintergarten eins unserer Lieblingsgetränke zu uns zu nehmen, Mannschaftskreise wissen wovon wir sprechen. Und auch wenn uns gerade Eugen kaum gehen lassen wollte, mussten wir doch weiter, der nächste Halt war doch ein Stück weit entfernt.

Jetzt fuhren wir nämlich nach Traar zum Fabian, er war bei seiner Freundin, die dann auch an seiner statt mit uns angestoßen hat. Die beiden haben sich über unseren Besuch auch sehr gefreut und dabei wurden wir an unserem Halt fast gehindert, weil der eine Traktor, der in circa 10 km Umkreis unterwegs war über eben den Feldweg musste, auf dem wir halten wollten. Außerdem überlegten wir kurz zu flüchten, weil ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet wurde. Aber Sherlock Nissing und Reece Watson erkannten es zum Glück schnell als Segelflugzeug vom nahen Egelsberg. Sowas sind wir in der nahen Großstadt nunmal nicht gewohnt.

Zuletzt waren wir dann bei Marco, der wohl sogar aufgeräumt und die Wohnung geputzt hatte, und dann etwas enttäuscht war, dass wir gar nicht in die Wohnung wollten, sondern er auf die Straße kommen sollte. Aber gut, geschadet hat es sicherlich nicht. Er hielt dann auch sein Trikot mit eigenem Namen in den Händen, mit dem Kommentar, dass das schon immer sein Ziel war. Schön, dass wir auch den Wunsch erfüllen konnten.

Dann machten wir uns schnurstracks auf den Weg nach hause und haben es tatsächlich geschafft, um kurz nach 18 Uhr da zu sein. Insgesamt war das ein wunderschöner Tag für uns vier und auch für alle 19, die wir besucht haben. Wir haben den Abend dann bei einem gemütlichen Grillen ausklingen lassen und werden uns wohl noch lange an die tollen Momente dieses Tages erinnern. Auch freuen wir uns, uns wiederzusehen und jetzt endlich wieder trainieren zu können, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir an diesem Tag nach einem Wiederbeginn gefragt wurden. Zum Glück kann es jetzt losgehen und wir können die neue Saison, mit allem was geplant ist, angehen.

#DIELÖWEN